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Seit 2009
Historama
Zur Geschichte der Gebrüder Ihle
Gebrüder Ihle KG
Karosserie-
Wer kennt nicht die kühnen Steilwandfahrer, Sensationen auf Vergnügungsplätzen, die in atemberaubendem Tempo mit ihrem Auto senkrecht eine Wand hinauffahren.
Dem Zuschauer verschlägt es dabei für Sekunden den Atem. Erst wenn der kühne Ritter am Lenkrad wieder festen Boden unter den Füßen hat, rauscht der Beifall. Das ist dann auch der Augenblick, wo die Zuschauer bewusst einen Blick auf die schmucke Karosserie des Wagens richten. Schmuck ist sie
auch, die Karosserie der Benzin-
Das Unternehmen wird von Rudolf Ihle geleitet, dem auch der erste Kontakt mit dem Schaustellergewerbe vor rund zwanzig Jahren zu verdanken ist. Selbst begeisterter Motorrad-
Ursprung des Unternehmens Gebrüder Ihle KG war eine Fahrrad-
Dort arbeitete Rudolf Ihle, Sohn eines Lokomotivführers, nachdem er ausgelernt hatte, bei seinem früheren Lehrmeister Friedrich Ruck.
Als gelernter Kraftfahrzeugreparatur-
Der Betrieb wurde daher in die Styrumstraße verlegt und kurz darauf ein zweiter in der Talstraße erworben, wo man eine mechanische Abteilung einrichtete und Apparate aller Art, wie Vervielfältiger, Zahlkarten-
Der zweite Weltkrieg entriss der Firma den Mitinhaber und Bruder des Teilhabers, Fritz Ihle, der bei Kriegsende sein Leben lassen mußte.
Gleich nach dem Kriege waren ja naturgemäß Sportkarosserien auch nicht gefragt.
Da ging es vielmehr darum, aus der Lage der Zeit heraus, trotz der Benzinknappheit, einen fahrbaren Untersatz zu besitzen. Rudolf Ihle zeigte sich wiederum wendig genug, um sich den Gegebenheiten anzupassen. Bis zur Währungsreform wurden Holzgasgeneratoren gebaut, und Rudolf Ihle galt als "Holzgasspezialist" im ganzen Kreis Bruchsal.
Auch die Verbindung zum Schaustellergewerbe knüpfte sich wieder an.
Vor dem Kriege gebaute Scooter wurden instandgesetzt, Elektroscooter umgebaut und modernisiert, zugleich aber auch eine neue Serie Benzinscooter entwickelt.
Als die Währungsreform kam, war von der Firma auf diesem Gebiet bereits so gute Vorarbeit geleistet, daß sie nun die Serienproduktion von Scootern aufnehmen konnte.
Nun setzte auch das Auslandsgeschäft ein. Zunächst nach Holland, Dänemark, Schweiz, Schweden, Finnland und später fast nach allen westeuropäischen Ländern.
Der dann 1952 beginnende Export nach den USA und Kanada hält heute die Spitze. Bereits 1954 gewann die Firma auf der alljährlich in Chicago im Winter stattfindenden Ausstellung für Schausteller mit ihren Wagen die goldene Medaille.
Die Auszeichnung öffnete das Tor zu immer größeren Lieferungen nach den USA, darunter Ihle-
Aber nicht nur den Neubau übernimmt die Firma. Die Abnehmer haben stets die Garantie dafür, aus dem reichen Ersatzteillager bei notwendig werdenden Instandsetzungen -
Wie an einem Fließband werden die einzelnen Teile in der Blechnerei, Schlosserei, mechanischen Abteilung, Lackiererei, Sattlerei -
Benzinmotoren baut das Werk im eigenen Betrieb. Durch den ständig sich ausweitenden Export war der Hallenraum in der Büchenauerstraße unzureichend geworden. Im Frühjahr 1957 bezog man einen eigenen Neubau in der Industriestraße 52. Dieser Hallenbau in Stahlkonstruktion ist nach modernsten Gesichtspunkten errichtet. Rund 4000 Quadratmeter sind überbaut. Doch das Gelände ist fast zehnmal so groß, so daß ausreichende Ausweitungsmöglichkeiten bestehen. Im Jahre 1956 konnte die Firma das 25jährige Geschäftsjubiläum feiern und zugleich den Neubau bezugsfertig erstellen. 1958, als der Geschäftsführer Rudolf Ihle seinen fünfzigsten Geburtstag feierte, war der Aufstieg des Unternehmens zu einem europäischen Spitzenbetrieb auf dem Spezialgebiet längst besiegelt.
Es ist schon ein unternehmerisches Glanzstück, dass Rudolf Ihle den Aufbau dieses Werkes in einer Zeit von fünfundzwanzig Jahren vollbracht hat. Er hielt immer das Steuer auch in waghalsigen Augenblicken fest in der Hand und lenkte sicher auf jenen Zweig der Produktion hin, der nun das Schwergewicht ist:
die Fertigung von Fahrzeugen für das Schaustellergewerbe.
Wenn man bedenkt, daß allein beim Münchner Oktoberfest vierhundert Ihle-
(wird fortgesetzt)
Wolfgang Block (2009)